Der Grand Canyon ist eines der ganz großen Naturwunder unserer Erde. Eines, das man sich nicht entgehen lassen darf. Der Grand Canyon National Park ist unterteilt in North Rim und South Rim, wobei das South Rim wegen seiner verkehrsgünstigen Lage deutlich beliebter ist.
Reisebericht mit Tipps und Wissenswertem
Im Grand-Canyon-Nationalpark liegt der größte Teil des Grand Canyon. Es handelt sich um eine steile, etwa 450 Kilometer langen Schlucht, die im Norden des US-Bundesstaats Arizona liegt. Die Schlucht wurde in Jahrmillionen vom Colorado River ins Gestein des Colorado-Plateaus gegraben. Zum Schutz großer Teile dieses einzigartigen Naturwunders richtete die US-Regierung 1908 zuerst ein National Monument ein, aus dem 1919 der Grand Canyon National Park hervorging. 1979 nahm die Unesco den Grand Canyon schließlich in die elitäre Riege der Weltnaturdenkmäler auf.
Der Grand Canyon National Park setzt sich aus North-Rim und South-Rim zusammen, wobei die Mehrzahl der Reisenden den verkehrsgünstiger gelegenen South-Rim besucht. Ich höre immer wieder die Frage, ob es sich lohnt, den North- und den South-Rim zu besuchen. Es ist doch dieselbe Schlucht. Diese Frage kann nur mit einem eindeutigen Ja beantwortet werden. Der Südteil ist der etwas zugänglichere, der etwas massenkompatiblere Teil. Der Norden ist doch eher rauer, irgendwie ganz anders, die Sicht auf den Canyon ist eine ganz andere. Es lohnt sich aber auf jeden Fall. Es gibt einen weiteren bekannten Zugang zum Grand Canyon. Das ist der Skywalk. Dieser liegt an der Westseite in der Nähe von Las Vegas und gehört nicht zum Nationalpark, sondern gehört dem Stamm der Hualapai.
Things to do
- Fahrt entlang des Desert View Drives mit Stops an den zahlreichen View Points. Dies ist auch die Empfehlung für Leute, die nur einen halben Tag am Grand Canyon haben. Man bekommt auf dieser Fahrt einen hervorragenden ersten Einblick.
- Wanderung entlang des Rim Trails vom Bright Angel Trailhead bis zum Mather Point (ca. 5 km). Die Wanderung kann beliebig zu Beginn oder am Ende verlängert werden.
- Wer mehr Zeit mitbringt, kann sich hier weitere Wanderungen herunterladen. Beachtet bitte sehr genau die Hinweise in der Broschüre. Wenn man morgens am Rim steht, kann man fast nicht glauben, wie heiß es tagsüber wird. Die längeren Wanderungen in den Canyon sind nichts für Gelegenheitswanderer und Couch Potatoes. Wenn ihr euch unsicher seid, lasst es lieber. Es müssen im Nationalpark pro Jahr etwa 250 Personen aus Bergnot gerettet werden.
- Muli reiten. Man kann in den Canyon auch per Muli erreiten. Es gibt für den South Rim derzeit zwei Angebote. Bis hinunter reiten und übernachten in der Phantom Ranch und einen 2 Stunden Trip. Ich finde den 2 Stunden Trip viel zu kurz und der Trip zur Phantom Ranch dauert 2 Tage und ist schon anspruchsvoll teuer. Außerdem kann man ihn nur per Online-Lotterie buchen. Früher gab es noch eine 1-Tages-Tour bis zum Plateau Point. Das war eigentlich die ideale Tour. Und wer jetzt glaubt, mit dem Muli ist es nicht anstrengend, ich konnte nach dem 1-Tages-Trip bestimmt 3 Tage nicht mehr schmerzfrei sitzen.
- Helikopter fliegen. Die wahrscheinlich modernste Art, den Grand Canyon zu besichtigen. Wir haben 2011 einen Flug gemacht und es war traumhaft. Aus heutiger Sicht würde ich es wahrscheinlich nicht mehr machen. Die Lärm- und Umweltbelästigung ist einfach recht groß. Flüge über den Nationalpark dürfen seit einiger Zeit ohnehin nicht mehr unternommen werden, aber auch die Gebiete außerhalb des Nationalparks sind immer noch sehenswert. Es muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er möchte oder nicht.
- Es gibt weitere vielfältige Angebote für alle Altersstufen, von der geführten Wanderung über Bustouren hin zu speziellen Kinderprogrammen. Auf der Webseite des National Park Services (NPS) könnt ihr detaillierte Informationen abrufen.
Übernachtung
Unterkünfte und Campingplätze in und in der Nähe des Parks gibt es viele. Problematisch sind in den Sommermonaten die Besuchermassen. Ohne Verbuchung hat man fast keine Chance. Innerhalb des Parks gibt es 5 Lodges, die alle über die NPS-Seite (Link weiter unten) vorgebucht werden können. Gebt euch aber keiner Illusion hin, selbst das Vorbuchen benötigt eine sehr lange Vorbereitung. Übernachtungen in der Phantom Ranch am Grund des Canyon’s kann man derzeit (Mai 2021) nur über eine Lotterie bekommen und die Teilnahme an der Lotterie ist 15 Monate im Voraus.
Dasselbe wie für die Unterkünfte gilt im Prinzip auch für Campingplätze. Hier ist aber die Situation etwas entspannter. Der Mather Campground hat allein über 300 Stellplätze und derzeit (Mai 2021) kann man noch Plätze für Juni buchen. Das mag aber auch der Covid-19 Situation geschuldet sein. Generell gilt, wer im Grand Canyon übernachten möchte und kein Risiko eingehen will, bucht vor.
Anfahrt
Für den Grand Canyon South Rim gibt es nur zwei Zugänge. Der Südzugang über Grand Canyon Village und den Highway 64 oder den Osteingang bei Desert View auch über den Highway 64. Welchen Eingang ihr wählt, ist abhängig von eurer Reiseroute. Es gibt eigentlich keine Präferenzen. Der Südeingang ist touristischer geprägt und man kommt durch Grand Canyon Village und ist gleich am Visitor Center. Der Westeingang ist etwas ruhiger – wenn man das bei den Besuchermassen überhaupt sagen kann.
Fakten
Besucherzahl:
Größe:
- Gründung: 1919
- Verwaltung: NPS
- Lage: Arizona
Rating
Der Park erhält von uns eine klare 5-Sterne-Wertung für Nationalparks. Der Grand Canyon gehört zu den Naturwundern unserer Welt, die man einfach gesehen haben muss – trotz der Besuchermassen. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
