Diese 7 Dinge muss man über das Campen in US-Nationalparks wissen, damit man einen tollen Wohnmobilurlaub abseits des Mainstreams verbringen kann.
Campingurlaub in den USA wird immer beliebter. Gab es vor 20 Jahren nur recht wenige Anbieter, bei denen man Wohnmobile mieten konnte, so ist die Anzahl inzwischen deutlich gestiegen. Auch gibt es mittlerweile einige recht innovative Anbieter von Campingfahrzeugen wie z.B. Jucy Camper, die ein echt cooles Angebot bieten, das mehr auf ein jüngeres Publikum zugeschnitten ist. Ein wirklich flächendeckendes Angebot über die ganze USA bietet aber ausschließlich Cruise America und mit Einschränkungen El Monte. Die meisten anderen Anbieter konzentrieren sich auf die touristischen Hochburgen wie Las Vegas, San Francisco, Los Angeles und Miami.
Hat man dann aber ein Fahrzeug gemietet, stellt sich meist die Frage – und wo übernachten wir jetzt? Das ist in den USA überhaupt kein Problem. Campen ist sehr beliebt und man findet einfach alles. Von einfachen Campingplätzen für wenige Dollar bis zu wirklichen Luxusplätzen mit Garten, Kabel-TV, WIFI, Strom, Wasser und Abwasser.
7 Dinge, die man über das Campen in US-Nationalparks wissen muss
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Übernachten im Nationalpark
Wer in seinem Campingurlaub viele Nationalparks besucht für den bietet es sich an direkt in den Nationalparks zu übernachten. Jeder US-Nationalpark hat auch mindestens einen Campground, die Großen wie z.B. der Yellowstone Nationalpark gleich derer fünf.
Gerade in den beliebten Nationalparks wie Yosemite, Grand Canyon, Zion, Bryce Canyon etc. sind die Plätze in der Hauptsaison total überfüllt und meist hat man nicht einmal mehr in der Nebensaison eine Chance.
Campen im Nationalpark – Hier der Campground des Valley of Fire Stateparks – hat etwas faszinierendes. Man kehrt Abends nicht in die Zivilisation zurück, sondern bleibt in der Natur.
Hier hilft nur rechtzeitig vorbuchen. Über die Webseite des National Park Service kann man die vom National Park Service angebotenen Campgrounds in Nationalparks buchen. Gebt euch aber keiner Illusion hin, die schönen und beliebten Plätze sind oft auf Monate im Voraus ausgebucht.
Immer noch operieren viele Campingplätze, gerade in National Monuments oder Stateparks nach dem Prinzip „First Come First Served“ – also frei nach dem Motto, „Wer zuerst kommt mahlt zuerst“. Das führt teils zu recht skurrilen Szenen. Wir haben echt schon erlebt, dass sich morgens um 8 Uhr eine Schlange an Wohnmobilen am Eingang bildet, die dann darauf warten, dass jemand einen Platz freimacht. Auf der Webseite des NPS ist immer genau beschrieben, welcher Platz, zu welchen Jahreszeiten vorgebucht werden kann.
Ein Eingang zum Campingplatz Infotafel mit Informationen zum Zahlvorgang Ein typischer Platz im Valley of Fire Statepark
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Eintritt und Infrastruktur
Zu den Übernachtungskosten kommen in den Parks auch immer noch die Eintrittspreise des jeweiligen Parks hinzu. In manchen Stateparks und auch National Monuments bekommt man den Eintrittspreis beim Camping auch wieder gutgeschrieben.
Campen im Nationalpark – Hier ein Campground nahe des Zion Nationalparks. Die Campingplätze sind in der Regel sehr gut zu erreichen.
Die Infrastruktur ist USA typisch sehr gut ausgebaut. Über die zumeist gut ausgebauten Parkstraßen lassen sich die Naturwunder und auch die Campingplätze gut erreichen. Auf den Campingplätzen selbst sind die Straßen aber meist Dirt Roads und vor allem nach dem Winter oft in erbärmlichem Zustand.
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Kosten
Die Kosten pro Nacht schwanken sehr deutlich. In manchen Stateparks kann man manchmal sogar kostenlos oder oft für wenige Dollar übernachten (5$ bis 10$). In den beliebten Nationalparks wie z.B. dem Yellowstone Nationalpark bezahlt man derzeit (Mai 2021) 28$. Das ist immer noch deutlich günstiger als in den privaten Campingplätzen, allerdings ist dort auch die Ausstattung meist besser.
Campen im Nationalpark – Hier der Campground des Mesa Verde Nationalparks. Die Kosten für einen Campingplatz im Nationalpark sind immer niedriger als auf den privaten Plätzen. Allerdings ist auch die Ausstattung wesentlich niedriger.
Beim Bezahlen gibt es im Großen und Ganzen zwei Systeme. Das eine ist das professionelle, bei dem der Campingplatz mit kommerziellen Zügen betrieben wird. Dort hat man am Eingang dann ein „Kassenhäuschen“ und muss wie auf einem privaten Campingplatz einchecken. Das andere ist der sogenannte „Self Check In“. Dort steht am Eingang ein Infostand, man entnimmt einen Umschlag, sucht sich einen Platz aus, füllt die Daten auf dem Umschlag, steckt das Geld hinein und deponiert den Umschlag dann an der vorgesehenen Stelle am Infostand. Abends kommt dann ein Ranger, leert den Kasten mit den Umschlägen und macht dann meist einen Kontrollgang durch den Campground. Das ist dann der Zeitpunkt, um ein Schwätzchen zu halten, sich Infos zu holen oder auch mal eine Beschwerde loszuwerden.
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Geheimtipp Stateparks
Auch die Stateparks und National Monuments besitzen oft einen Campingplatz. Gerade Stateparks sind in der Regel sehr preisgünstig und deutlich günstiger als in den Nationalparks. Die Plätze sind nicht so überlaufen und man steht lauschig irgendwo im Wald, an einem kleinen Fluss oder mitten auf einer Wiese.
Campen im Nationalpark – Hier nutzen wir den Stellplatz eines unbekannten Stateparks. Diese liegen oft sehr schön und man entgeht dem Trubel in den Nationalparks – vor allem in der Hauptsaison.
Wir haben es uns angewöhnt, immer die umliegenden Stateparks anzuschauen und falls dort Campingplätze sind, auf diese auszuweichen. Allerdings ist die Ausstattung in aller Regel einfacher als in den Nationalparks.
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Ausstattung der Plätze
Die Ausstattung der Campingplätze in den Nationalparks ist traditionell eher spärlich. Man möchte ja Urlaub in der Natur. Oft wird nur der Stellplatz mit zugehöriger Grillstelle und Sitzgelegenheit geboten. Die Grillstelle mit Sitzgelegenheit ist in USA obligatorisch. Seltener gibt es Strom- und Wasseranschluss. Es gibt meist eine sogenannte Dump Station, an der Wasser aufgefüllt und Abwasser abgelassen werden kann. Die Dump-Stations sind meist etwas vom Campingplatz entfernt, also vorher am Eingang die Lage der Dump Station erfragen.
Campen im Nationalpark – Hier der Campground des Great Basin Nationalparks. Die Ausstattung der Campingplätze im Nationalpark ist meist spärlich. Eine Feuerstelle mit Sitzgelegenheit gehört aber immer mit dazu.
Plumpsklos sind eigentlich auch obligatorisch, aber oft gibt es an zentraler Stelle ein Dusch- und Toilettenhaus mit fließendem Wasser. Über die Webseite des National Park Service kann man die genaue Ausstattung der Campingplätze vorab herausfinden. Wir benutzen immer die sanitären Anlagen unseres Wohnmobils und fahren dann alle 2 bis 3 Tage die Dump Station an.
So luxuriös campen unsere Freunde in den USA Und noch ein Beispiel So einen „Weekender“ überlassen sie dann uns
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Wifi und Internet
Mittlerweile gibt es, vor allem in den großen Nationalparks auch Campingplätze mit Wifi. Allerdings ist das eher selten. Wir besorgen uns immer vor dem Urlaub USA-SIM-Karten. Das ist mittlerweile nicht mehr teuer. 5GB mit unbegrenzt Telefonie und SMS liegen derzeit bei Amazon zwischen 20 und 30.-€ für die 30 Tage Nutzung. Wir besorgen uns meist Karten unterschiedlicher Anbieter, da diese stark unterschiedliche Netzabdeckungen haben. T-Mobile und AT&T sind eine gute Wahl. Wir kaufen die Karten immer vorher in Deutschland. Sie werden dann bei Ankunft am Flughafen aktiviert und gelten ab dem Aktivierungstag für die bestellte Dauer.
Campen im Nationalpark – Hier der Campground des Death Valley Nationalparks zum Sonnenaufgang. Internet hat man meist nur über mobiles Datenvolumen. Und auch das ist in abgelegenen Gegenden nicht immer sichergestellt.
Die meisten Vermieter bieten mittlerweile auch einen sogenannten Hotspot im Wohnmobil an. Das ist im Prinzip auch nichts anderes als ein Smartphone mit US-SIM-Karte, weshalb wir uns bisher immer für die Smartphone-Lösung entschieden haben. Die Hotspots im Wohnmobil lagen bei uns immer so bei ca. 149.-$ (Stand 2020).
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BBQ und Grillen
Für uns und vor allem für die Nordamerikaner ein wichtiger Bestandteil jedes Campingurlaubs. Doch was tun? Grill mitnehmen geht ja schlecht. Dazu gibt es zwei Tipps.
Grillen im Campingurlaub gehört irgendwie zusammen. In den USA ist ein vernünftiges BBQ Bestandteil des Urlaubs. Die Wohnmobile der US-Amerikaner haben großteils Außenküchen und die absoluten Mörder-Grill. Wir Europäer können unsere Ausstattung nicht mitbringen, deshalb gilt hier „Small but Mighty“.
Wenn ihr das Wohnmobil abholt, gibt es meist Stellen in der Vermietstation, wo eure Vorgänger Dinge abstellen können, die sie gekauft haben und nicht mehr benötigen. Da haben wir schon einen richtig tollen Gasgrill stehen sehen oder einen ungebrauchten Webergrill. Aber oft sind es so nützliche Dinge wie Grillanzünder, Holzkohlen und andere Accessoires. Diese Stellen sind immer einen Blick wert. Fragt am besten in der Vermietstation wo diese „Überbleibsel“ stehen.
Falls ihr beim Vermieter nichts abgreifen konntet, wir kaufen uns dann immer gleich einen Grill am Anfang der Fahrt. In der Saison bekommt man bei Walmart fast immer irgendwelche Sonderangebote, oder man fährt zum Baumarkt. In USA sind die bekanntesten Baumärkte Ace Hardware, The Home Depot und Lowe’s. Da man den Grill meist montieren muss, ist es eine gute Idee von zuhause ein kleines Multiwerkzeug mit Schraubendreher, Kreutzschlitz und Inbus mitzubringen. So ein Werkzeug ist generell eine gute Idee, da in den Wohnmobilen meist kein Werkzeug beiliegt und man fast immer mal eine kleine Reparatur hat.