Epidauros ist ein antikes Theater in Griechenland, bekannt für seine beeindruckende Akustik. Es wurde im 4. Jahrhundert v. Chr. erbaut und ist bis heute gut erhalten. Das Theater bietet Platz für 14.000 Zuschauer und wird immer noch in den Sommermonaten für Aufführungen genutzt. Epidauros ist ein beliebtes Reiseziel für Kulturinteressierte und Theaterliebhaber. Es ist ein Ort, der eine reiche Geschichte und einzigartige architektonische Merkmale bietet. Die umliegende Landschaft ist atemberaubend und bietet eine malerische Kulisse für das Theater. Epidauros ist ein Ort, an dem man die Vergangenheit hautnah erleben kann und gleichzeitig von der Schönheit der Umgebung beeindruckt wird. Epidauros ist ein Ort, den man nicht verpassen sollte, wenn man Griechenland besucht.
Reisebericht mit Tipps und Wissenswertem
Das antike Theater ist der wahrscheinlich eindrucksvollste Teil der Ausgrabungsstätte, aber nur ein recht kleiner Teil des gesamten Heiligtums. Das Heiligtum ist hauptsächlich dem Gott Asklepios (auf Deutsch Äskulap oder Aeskulap), dem Gott der Heilung, gewidmet. Alles in dem Bezirk war auf Heilung der Menschen mit der Hilfe und der Kraft der Götter ausgerichtet. Man verfolgte einen ganzheitlichen Heilansatz, nur wenn die Psyche gesund war, konnte auch der Körper gesund sein und umgekehrt.
Daher gibt es im Heiligtum neben den sakralen Anlagen wie den Tempeln auch weltliche Anlagen wie ein Stadion und natürlich letztlich das Theater. Es war alles vorhanden, was in der antiken Welt an Erholung und Unterhaltung möglich war. Wenn man es sich einmal mit modernen Augen anschaut, findet man starke Ähnlichkeiten mit einer modernen Kur- oder Bäderstadt aus heutiger Zeit. Es gab Heilstätten, Krankenhäuser ebenso wie Gästehäuser, Bäder, Trainingsstätten und Bibliotheken. Ich denke fast, wenn man WLAN und Internet dazufügen würde, würden auch Besucher aus heutiger Zeit nichts großartig vermissen.
Was Epidauros von anderen Ausgrabungsstätten hervorhebt, ist aber das antike Theater. Es entstand etwa im 4. Jahrhundert v. Chr. und war anfangs für etwa 6.000 Zuschauer ausgelegt. Im 2. Jahrhundert v. Chr. wurde es deutlich erweitert und bot fortan bis zu 14.000 Besuchern Platz. Die Eingänge, Bühne und die Sitzreihen sind hervorragend erhalten und frei begehbar. Von den ursprünglichen Bühnengebäuden sind allerdings nur noch klägliche Reste zu sehen. Die Akustik des Theaters gilt als unübertroffen. Tatsächlich kann man es auf den oberen Rängen hören, wenn die berühmte Münze fallen gelassen wird, wenn Besucher in die Hände klatschen oder sich unterhalten.
Allerdings hat mir einmal ein Reiseführer in der Türkei erzählt, dass das mit der Münze ein beliebter „Reiseleiter-Trick“ sei, um die gute Akustik des Theaters zu demonstrieren. In der Tat hört man in den meisten antiken Theatern den Klang einer fallenden Münze aufgrund der leeren Ränge und der schallreflektierenden Eigenschaften des Steins. Die wahre Qualität der Akustik zeigt sich erst, wenn die Ränge voll sind und man die Münze immer noch fallen hört.
Was wir ganz zum Schluss auch noch klären müssen, ist die Namenslage. Heißt es jetzt Epidauros oder Epidaurus? Kurz gesagt, es ist beides richtig. Der griechische Name ist Epidauros, auf Lateinisch aber Epidaurus. Macht es also wie die Griechen, nutzt einfach den Namen, den ihr wollt, auch in Griechenland verwendet man immer wieder Epidaurus.
Things to do
- An erster Stelle kommt natürlich das Theater. Vom Parkplatz kommend, wird man direkt zu den Kassen geleitet. Danach lässt man das Museum zunächst rechts liegen und geht hinauf zum Theater. Dort darf man frei im Theater herumgehen und man kann die Ränge bis ganz oben hinaufsteigen. Lasst euch das nicht entgehen. Sporadisch werden unten auf der Bühne kleine Schauspiele aufgeführt oder der eine oder andere Reiseführer lässt die berühmte Münze fallen. Man hört die dann wirklich selbst auf den obersten Rängen.
- Je nach Wetter und Tageszeit empfiehlt sich der Besuch im Museum. Ich weiß, Museen haben immer den Ruf des Langweiligen, aber erstens ist das Museum von Epidauros nicht sehr groß und zweitens ist es auch recht interessant aufgebaut. Schaut es euch zumindest einmal kurz an.
- Nach dem Museumsbesuch kann man die restliche Anlage besichtigen. Den Zeitaufwand kann jeder nach eigener Interessenlage selbst gestalten. Das Heiligtum ist sehr groß und man kann mehrere Stunden darin verbringen. Anschauen würde ich mir aber mindestens das Stadion, in dem zu hellenischer Zeit alle 4 Jahre „Olympische“ Spiele abgehalten wurden, das Abbaton und den Asklepiostempel. Wenn ihr keine Lust mehr habt oder es zu heiß wird, kann man prinzipiell von jedem Punkt der Anlage aus recht schnell zum Parkplatz gehen.
Anfahrt
Wir haben am Meer in dem Ort Tolo übernachtet und machten einen Tagesausflug nach Epidauros. Gefahren sind wir Richtung Nafplio und dann den schnellsten Weg über die E70. Wer etwas Zeit und Muße mitbringt, kann auch die kleineren Straßen benutzen und damit auch die kleinen Dörfer auf dem Weg durchfahren. Passt etwas auf, wenn ihr Google Maps oder ein Navigationssystem benutzt. Es gibt mehrere Epidauros, Epidaurus oder Epidavros, da hat man schnell den falschen Ort erwischt.
Fakten und Höhepunkte
- Unesco Weltkulturerbe: seit 1988
- Besiedelt: seit ca. 3.000 v. Chr.
- Theater mit 14.000 Sitzplätzen
- Stadion mit teils hervorragend erhaltenen Sitzplätzen
- Tempel des Asklepios
- Abbaton, in dem sich Kranke im Schlaf heilen ließen
Bewertung
Für historisch interessierte ist Epidauros natürlich eine Offenbarung. Speziell, das Theater ist immer wieder einen Besuch wert. Die weiteren Ausgrabungen benötigen schon deutlich mehr Fantasie und sind großteils nur in den Grundmauern erhalten. Trotzdem wäre alles andere als eine 5-Sterne-Wertung ein Frevel. Das Heiligtum ist ein Must-See in Griechenland.
Bildgalerie
Zusätzliche Informationen
- Weitere Informationen auf: Wikipedia
- Bildnachweis: Vera Schaller und Markus Haberkern